Grünes Band statt grauer Beton – Schüler des FRG bringen Leben in den Schulhof
Von Helmut Will
Ebern – Wer sagt, Schule sei nur pauken und Prüfungsstress, hat das Friedrich-Rückert-Gymnasium (FRG) in Ebern nicht erlebt – jedenfalls nicht an diesem besonderen Tag. Mit Spaten, Handschaufeln und jeder Menge Tatendrang legten die Elftklässler des P-Seminars unter Leitung ihres Lehrers Thomas Beck den Grundstock für eine grüne Oase für ihren Pausenhof. Das Motto: „Das Grüne Band“ – inspiriert von der ehemaligen Grenze zwischen Ost und West, die sich heute als grüner Lebensraum durch Europa schlängelt.
„Aus dem Todesstreifen wurde ein Lebensstreifen“, schwärmte Seminarleiter Thomas Beck. Und genau diesen Gedanken wollten die Schülerinnen und Schüler vor Ort weitertragen – mit jeder Menge Pflanzen, Teamgeist und dreckigen Fingern. Die Idee ist dabei gleich doppelt gut: Zum einen soll das Projekt ein Zeichen für den Frieden in Europa setzen, zum anderen auch ein ökologisches Statement sein. „Heute pflanzen wir Stauden und Büsche – für die Natur und für uns alle“, so Beck mit einem zufriedenen Blick auf die sich langsam füllenden Beete. Auch Schüler Bastian Stubenrauch (Klasse 11a) aus Baunach war mit vollem Einsatz dabei. Er hilft fleißig bei der Organisation des UNESCO-Projekttages am 9. Juli, bei dem der frühere „Eiserne Vorhang“ und seine heutige Rolle als Naturschutzgebiet im Fokus stehen. „Heute haben wir uns vorgenommen, unseren neuen Pausenhof mit allem zu bepflanzen, was wurzelt, blüht und schön aussieht“, sagte er mit einem Lächeln. Zur Verstärkung kam sogar ein Pflanzenprofi vorbei: Johannes Bayer, Kreisfachberater vom Landratsamt Haßberge, brachte nicht nur jede Menge Stauden mit, sondern auch biologisches Wissen zum Anfassen. Er erklärte geduldig, dass Stauden mehrjährige Pflanzen sind, die nicht verholzen – und zeigte den Jugendlichen, wie tief die Pflanzen in den Boden müssen. Zwischendurch wurde es fast ein kleiner Biounterricht – nur eben draußen und mit echter Erde unter den Fingernägeln.
Bevor es losging, zeigte sich auch Schulleiter Martin Pöhner fast euphorisch: „Früher war unser Schulhof eine Betonwüste – jetzt wird er ein grünes Paradies!“ Und dass alles dank einer durchdachten Planung der Kreisfachberater. „Das wird ein Schulhof, auf den wir alle stolz sein können“, freute sich der Oberstudiendirektor sichtlich. Dann hieß es: Ärmel hochkrempeln, Schaufel schnappen, losbuddeln! Mit viel Freude, ein bisschen Muskelkraft und einer großen Portion Gemeinschaftsgefühl gingen die Schülerinnen und Schüler ans Werk. Lachend, grubbelnd und dabei erstaunlich zielstrebig setzten sie die Pflanzen ein, um ein Stück Schulhof in einen blühenden Ort des Lernens – und Lebens zu verwandeln. Kreisfachberater Bayer gab hie und da noch einige Tipps, legte auch selbst mit Hand an. Man darf sicher sein: Beim nächsten Spaziergang über den Pausenhof wird so mancher Blick liebevoll zu „seinem“ Strauch oder „ihrer“ Staude wandern – und wer weiß, vielleicht flüstert jemand leise: „Wachse, kleines Pflänzchen. Europa zählt auf dich!“









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